
Antiziganismus, ist ein weit verbreitetes und aktuelles Phänomen, das in den westlichen Gesellschaften tief verankert ist. In nahezu allen Staaten Europas werden Menschen als «Zigeuner» stigmatisiert, häufig kriminalisiert, diskriminiert und sind von gewalttätigen Übergriffen bedroht. Es scheint unmöglich, eine Beschreibung von Roma, also der Gruppe, die am stärksten von Antiziganismus betroffen ist, jenseits romantisierender oder ablehnender Stereotype zu finden. Dennoch wird das Thema, abgesehen von Selbstorganisationen von Roma und Sinti, erschreckend wenig behandelt. Es mangelt an politischen und theoretischen Analysen. Das gilt auch für eine linke Kritik, die oft nicht über moralische Empörung hinaus geht. Einer tiefergehenden Kritik scheinen die angemessenen Begriffe zu fehlen.
Im Input wird eine Einführung in die lange Geschichte und die gegenwärtigen Praxen des Antiziganismus in Europa gegeben. Danach wird versucht, mögliche Erklärungsansätze zu erläutern. Dabei werden die Stereotype nach ihrem Entstehungszusammenhang und ihrer Funktion bei der Herausbildung einer bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft hinterfragt. Die Kategorien «Arbeit», «Nation» und «Geschlecht» nehmen hierin eine zentrale Rolle ein.
Markus End ist Mitherausgeber des Sammelbandes «Antiziganistische
Zustände» und promoviert in Berlin zu Semantiken des Antiziganismus.
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Veranstaltung in Kooperation mit INPUT Rastatt/Karlsruhe im Rahmen des Jugendbildungsprogramms
Zeitraum
28.11.2012, 19:00 Uhr - 28.11.2012, 21:00 UhrAdresse
Art CanrobertKarlstr. 23
76437
Rastatt
Deutschland