
Seit einigen Jahren werden die zahlreichen, jährlich in Deutschland stattfinden Reggae-Festivals von Protesten von Schwulen-, Lesben und Transsexuellen-Organisationen begleitet. Die einst unter dem Motto «One Love» verklärte Musik aus Jamaika, welche von vielen HörerInnen mit Bildern von Sandstränden und Cannabis rauchenden Rastas verbunden wurde, ist seither durch ihre zum Teil homophoben Inhalte ins Interesse von PolitikerInnen, Menschenrechtsorganisationen und Medien geraten. Häufig stehen sich BeführworterInnen und GegnerInnen der Musik mit ähnlichen Argumentationsweisen gegenüber. Viele Reggae-Fans halten die anti-homosexuellen Inhalte für einen Teil der jamaikanischen Kultur und damit für unveränderlich und gerechtfertigt. Schwule-, Lesben und Transsexuellen-Verbände stigmatisieren hingegen Jamaika, als «den homophobsten Ort der Welt» und rufen, ohne sich mit der öffentlichen Debatte auf der Insel zu beschäftigen, zur Rettung der scheinbar wehrlosen jamaikanischen Trans- und Homosexuellen auf.
Der Vortrag soll aufzeigen, woher die homophoben Inhalte in der jamaikanischen Populärmusik kommen und was Kolonialismus und Sklaverei damit zu tun haben. Außerdem soll ein Blick auf die deutsche Reggae- Dancehall -und Soundsystem-Szene und der Umgang mit der Homophobie-Debatte hierzulande geworfen werden.
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Veranstaltung von INPUT Mannheim/Heidelberg im Rahmen des Jugenbildungsprogramms der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Zeitraum
26.01.2012, 19:00 Uhr - 26.01.2012, 21:00 UhrAdresse
ZEP (Studierendenzentrum)Zeppelinstr. 1
69121
Heidelberg
Deutschland