
Die RLS BW auf der Attac Sommerakademie
«Count-Down am Xingu»: Der Widerstand gegen den Megastaudamm Belo Monte in Brasilien
Am Rio Xingu, einem Nebenfluss des Amazonas, soll der drittgrößte Staudamm der Welt entstehen zur Gewinnung von elektrischer Energie aus Wasserkraft. Während die brasilianische Regierung in dem Projekt einen wichtigen Schritt für die Entwicklung des Landes sieht, gibt es massive Kritik aus ökologischer und menschenrechtlicher Sicht: Abholzung großer Waldflächen, Dezimierung der Fischbestände, Vertreibung der indigenen Bevölkerung. Während die ansäßige Bevölkerung unter den Auswirkungen des Projekts zu leiden hätte, profitieren ganz andere: internationale Bergbau- und Aluminiumkonzerne, die mit preiswertem Strom versorgt werden sollen; europäische Maschinenbauer wie Alstom (Frankreich), die Siemens-Tochter Voith-Hydro (Heidenheim) und Andritz (Österreich), die Generatoren und Turbinen liefern sollen; und schließlich auch die gesamte Industrie, die günstig Aluminium importieren und dies als Dienst an der Umwelt verkaufen kann, da Aluminum ein umweltfreundlicher Werkstoff sei, da er leicht ist und den Kraftstoffverbrauch senkt. Letzteres zeigt, dass eine glaubwürdige Energiewende die internationalen Zusammenhänge nicht ausblenden darf.
Trotz einer Klage von 13 Nichtregierungsorganisationen gegen den Bau des Staudammes und obwohl die Kommission für Menschenrechte der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) die brasilianische Regierung aufgefordert hat, das Genehmigungsverfahren und sämtliche Bauarbeiten an dem Projekt auszusetzen, wird das Projekt von der brasilianischen Regierung weiter vorangetrieben. Dagegen formiert sich der Protest der indigenen Gemeinden, von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen.
Im Workshop soll über die Hintergründe des Staudammprojektes Belo Monte aufgeklärt werden. Der Workshop berichtet über den Widerstand gegen das Projekt und über die Kampagnen in Österreich und Deutschland. Ziel ist es, weitere MistreiterInnen zu gewinnen und den Protest zu vernetzen.
Wir zeigen den Kurzfilm des Filmemachers Martin Keßler («Neue Wut») «Count-Down am Xingu». «Count-Down am Xingu» schildert das rechtlich fragwürdige Vorgehen der brasilianischen Regierung und den Widerstand vor Ort. Das Video setzt die Berichterstattung über das umstrittene Megaprojekt fort, die Keßler mit dem Dokumentarfilm «Eine andere Welt ist möglich - Kampf um Amazonien» (2009) begonnen hat. Dieser Film läuft im Filmprogramm auf der attac Sommerakademie am Donnerstag, den 11.8. um 20.00 Uhr.
Kontakt
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Telefon: 0711 99797090
Fax: 0711 99797091
Email: schlager@rosalux.de
Veranstaltung in Kooperation mit der Kooperation Brasilien, Freiburg und dem Filmemacher Martin Keßler
Zeitraum
10.08.2011, 16:45 Uhr - 10.08.2011, 18:30 UhrAdresse
Uni Freiburg, Kollegiengebäude I, HS 1032, FreiburgPlatz der Universität 3
79098
Freiburg
Deutschland